„Das ist so gemein! Warum haben wir keine Chance gehabt, auf diese tolle neue Schule zu gehen?“ Mellie sitzt auf dem Dachschulhof auf einer schicken Holzbank, schaut in den wunderschönen Sonnenuntergang und verdreht seufzend die Augen. Sie hat vor ein paar Jahren an unserem alten Standort die Abschlussprüfung gemacht. Jetzt ist sie – wie etwa 250 weitere Gäste – in unser neues Gebäude gekommen, um frühere MitschülerInnen und LehrerInnen zu treffen und natürlich den Neubau zu inspizieren. An Mellies immer breiter werdendem Lächeln kann man ahnen: Sie gönnt uns die neue Schule von ganzem Herzen!

Viel Lob, viel Staunen und viel Begeisterung war bei diesem ersten Ehemaligentreffen am neuen Standort von allen Seiten zu hören. Von „älteren“ Ehemaligen bis hin zu den ganz jungen herrschte Einigkeit: Unsere neue Schule ist ein „Schmuckstück“ ist. Und die Lehrkräfte hatten sichtlich Spaß daran, interessierte Gruppen durch die beeindruckende Aula, die riesigen Treppenhäuser, die schicken Cluster („Wow, jedes mit eigenen WCs!“) und den schon jetzt legendären Dachschulhof zu führen und Fragen zu beantworten.

Eines ist allen bewusst: Vergleiche sind eine knifflige Sache. „Klar, jetzt habt ihr ein helles modernes Gebäude mit digitalen Tafeln und allem Zipp und Zapp“, sagte ein Ehemaliger. „Aber die Erinnerungen an unsere Schulzeit, mit den Kreidetafeln, unserem Gummiplatz und dem verwinkelten Schulhof, die bleiben für immer und verbinden alle, die das so erlebt haben.“ Recht hat er. Die Schulzeit brennt sich bei jedem anders ins Gedächtnis ein – negativ, neutral oder positiv. Interessant ist: Die Erinnerungen an die Klassenzimmer sind meist besonders intensiv. „Kein Wunder“, fügte eine andere Ehemalige hinzu. „Das Klassenzimmer war und ist für viele ein paar Jahre lang eine Art zweites Zuhause.“

Eines jedenfalls möchten viele, die nun im neuen Gebäude lernen und lehren, heute nicht mehr missen: den überdachten Teil des Schulhofs. Er bietet dem Helfer-Team eine ganz konkrete praktische Erleichterung bei den Vorbereitungen für das jedes Jahr am letzten Freitag im September stattfindende Ehemaligentreffen: Durch die fest installierten Bänke und Tische entfällt das Schleppen der Bierzeltgarnituren und alles sieht viel gediegener aus. Ein paar Blumen und Kerzen dekoriert – fertig ist die Outdoor-Festhalle. Und die hallte beim Ehemaligentreffen von Wiedersehensfreude, Geplauder und Gelächter wider. Wenn Wände – wie manche Menschen behaupten – Ohren hätten, dann nahmen die neuen Schulwände viele witzige und sagenhafte Geschichten aus mehr als 40 Jahren Schulgeschichte als positive „Vibes“ in sich auf.

Am Ende des Ehemaligentreffens gab es auch einen ersten Abschied: Der langjährige Schulpflegschaftsvorsitzende Holger Dembek gibt sein Amt ab. Seine Mitstreiterin Rislan Bouchikhi dankte ihm von ganzem Herzen. „Eine so tolle Zusammenarbeit habe ich noch nie erlebt“, schwärmte sie. „Wir konnten uns immer hundertprozentig auf einander verlassen. Und gemeinsam mit anderen Eltern haben wir vieles Gutes auf die Beine gestellt.“ Ihrem Dank schließt sich die gesamte Schulgemeinde der Realschule Benrath an! DANKE FÜR ALLES, lieber Holger Dembeck!!! Einen Trost gibt es aber auch: Auch wenn er nun kein Schulkind mehr an unserer Schule hat, bleibt Holger Dembeck dem Förderverein erhalten.
Text & Fotos: krs
