Kya Clark lebt ganz allein, wie eine Einsiedlerin im Marschland mit seinen Sümpfen, Salzwiesen und Sandbänken im US-amerikanischen Bundesstaat North Carolina. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die geheimnisvolle schöne junge Frau aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben. Das hat dramatische Folgen: Der in der ganzen Stadt bekannte Chase Andrews stirbt und die meisten Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sicher: Schuld ist das Marschmädchen …
Die Autorin erzählt intensiv und atmosphärisch dicht davon, dass wir für immer das in unseren Herzen mitnehmen, was wir aus der Kindheit mitnehmen. Und dass nur das Leben im Einklang mit der Natur lebenswert ist.
In diesem Roman gibt es eigentlich vier Geschichten:
- Die Geschichte der Familie des „Marschmädchens“ Kya, die in den Sümpfen aufwächst.
- Ihr Leben als heranwachsende Einsiedlerin, die Lesen lernt, sich eine neue Welt erschließt und verliebt.
- Der Mordprozess gegen sie – ihr wird vorgeworfen, einen früheren Freund getötet zu haben.
- Die Beschreibung der einzigartigen Sumpflandschaft in North Carolina.
Diese vier Geschichten sind so spannend und zugleich berührend und märchenhaft geschrieben, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Es ist eines der schönsten Bücher, die ich seit langem gelesen habe. (krs)
Delia Owens: Der Gesang der Flusskrebse
Heyne Verlag, 2021, Taschenbuch, 464 Seiten
ISBN 978-3-453-42401-2, 11,99 Euro